CORIOLANUS

VON WILLIAM SHAKESPEARE

Kasematten Wiener Neustadt, 2022

Gezeigt wird die Geburtsstunde des Populismus, die den Fall des letzten, auf gleichermaßen spektakuläre wie fatale Weise unbeugsamen Soldaten bedingt. Coriolanus ist ein Kind des Krieges, vollkommen seiner Sache verschrieben: der kriegerischen Herrschaft des römischen Adels. Seine Umwelt aber ist dabei, in eine Zeit überzutreten, in der das Lob der Taten mehr Prestige hat als die Taten selbst. Die „Plebs“ hat längst erkannt, dass politische Macht die Not länger lindern kann als eine Handvoll Korn, und übt sich in der Kunst der Intrige. Dabei gerät der anfechtbare Titelheld in das Spannungsfeld zwischen Krieg, der Frieden stiften soll, und einer neuen Zeit, die andere, blutfreie – oder wie Coriolanus sagen würde: blutlose – Kriegsformen übt. Shakespeare überlässt dem Publikum die schwierige Aufgabe, die Wahl der Mittel jeweils gerechtfertigt oder fatal, ehren- oder grauenvoll, listig oder feige einzuschätzen. Das Stück war immer schon eine starke Herausforderung – und ist es in Zeiten schwindender Gewissheiten mehr denn je.

Regie und Spielfassung: Azelia Opak 
    
Dramaturgie: Marie-Therese Handle-Pfeiffer  
  
Musikalisches Arrangement: Azelia Opak, 
Barbara Maria Neu und Derya Satir    

Bühne: Felix Huber     

Kostüme: Noémi Borcsányi-Andits   
  
Licht: Lukas Kaltenbäck    
 
Regieassistenz: Derya Satir 
    
Musik: Ludwig von Beethoven, Coriolan Ouvertüre, Op.62   
 
Eine Produktion der wortwiege
gefördert durch das Land Niederösterreich
und die Stadt Wiener Neustadt   
     
Fotos: Julia Kampichler  
     
Titelfoto: Matthieu Bertéa

Caius Martius Coriolanus:
Menenius Agrippa:
Mutter Volumnia:
Sicinius Velutus:
Junius Brutus:
Tullus Aufidius:

Violoncello:
Viola:

Lukas Haas
Jens Ole Schmieder
Judith Richter
Uwe Reichwaldt
Paul Hüttinger
Philipp Dornauer

Boglarka Bako
Marie Alma Mala Schmidt