azelia.opak@gmail.com
Gezeigt wird die Geburtsstunde des Populismus, die den Fall des letzten, auf gleichermaßen spektakuläre wie fatale Weise unbeugsamen Soldaten bedingt. Coriolanus ist ein Kind des Krieges, vollkommen seiner Sache verschrieben: der kriegerischen Herrschaft des römischen Adels. Seine Umwelt aber ist dabei, in eine Zeit überzutreten, in der das Lob der Taten mehr Prestige hat als die Taten selbst. Die „Plebs“ hat längst erkannt, dass politische Macht die Not länger lindern kann als eine Handvoll Korn, und übt sich in der Kunst der Intrige. Dabei gerät der anfechtbare Titelheld in das Spannungsfeld zwischen Krieg, der Frieden stiften soll, und einer neuen Zeit, die andere, blutfreie – oder wie Coriolanus sagen würde: blutlose – Kriegsformen übt. Shakespeare überlässt dem Publikum die schwierige Aufgabe, die Wahl der Mittel jeweils gerechtfertigt oder fatal, ehren- oder grauenvoll, listig oder feige einzuschätzen. Das Stück war immer schon eine starke Herausforderung – und ist es in Zeiten schwindender Gewissheiten mehr denn je.
Regie und Spielfassung: Azelia Opak Dramaturgie: Marie-Therese Handle-Pfeiffer Musikalisches Arrangement: Azelia Opak, Barbara Maria Neu und Derya Satir Bühne: Felix Huber Kostüme: Noémi Borcsányi-Andits Licht: Lukas Kaltenbäck Regieassistenz: Derya Satir Musik: Ludwig von Beethoven, Coriolan Ouvertüre, Op.62 Eine Produktion der wortwiege, gefördert durch das Land Niederösterreichund die Stadt Wiener Neustadt Fotos: Julia Kampichler Titelfoto: Matthieu Bertéa
Titelfoto © Matthie Bertéa
Caius Martius Coriolanus:Menenius Agrippa: Mutter Volumnia: Sicinius Velutus: Junius Brutus: Tullus Aufidius: Violoncello:Viola:
Lukas HaasJens Ole SchmiederJudith RichterUwe ReichwaldtPaul HüttingerPhilipp Dornauer Boglarka Bako Marie Alma Mala Schmidt