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Der Sohn hat sich umgebracht. Die Mutter findet in seiner Hand den Abschiedsbrief seines Vater, der sich vor Jahren das Leben nahm. Die Mutter beschäftigt sich nun nochmals mit ihrer Vergangenheit, um endlich eine Erklärung zu finden. Sie erinnert sich an das Sterben der Kleinstadt und den Verlust des Elternhauses, das einem Einkaufszentrum weichen musste. Was bedeutet es für den einzelnen, enteignet zu werden, den Lebensraum zum scheinbaren oder tatsächlichen Wohl der Allgemeinheit räumen zu müssen, wenn lang bestehende Werte wie das Bürgerhaus in einer Kleinstadt plötzlich keinen Wert mehr haben, wenn die Zeichen der Zeit nicht erkannt werden und wenn ständige Bereitschaft zur Veränderung gefordert wird? Und wann findet völlige Auslöschung statt? Für den einen, weil er alles verliert, was für ihn einen materiellen Wert hatte, für den anderen ist es der Verlust der Anerkennung, wenn ein geliebter Mensch ihn ohne ein Wort verlässt Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Roman von Gabriele Kögl: ein Werk über Orte und Plätze, anhand derer das Leben sichtbar wird. Kögl eignet sich das Innerste ihrer Charaktere an und erzählt gleichzeitig klar und mit Distanz über das Sterben der Städte und Menschen. Ihre weibliche Heldin ist dabei kein Opfer. Sie trägt stark und stoisch einen Schicksalsschlag nach dem anderen und lebt ihr Leben. Die Autorin wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Eurodram 2020 und dem Prix Europa 2019.
Doris Weiner Azelia Opak Denise LeisentrittSophie Rigvava Natalia Lappoh Melisande Seebald
Mit:Regie:Bühnen- und Kostümbild:Livemusik am Klavier:Sounddesign:Fotos: